Kooperatives Lernen an der DSBHK

 

Eine kooperative und schüleraktivierende Lernkultur zeichnet ein Ziel unseres Unterrichts an der DSBHK aus. Die Wertschätzung jedes Einzelnen und der respektvolle Umgang im Lernprozess führen im kooperativen Unterricht zu positiver Abhängigkeit der Schüler untereinander. Die Verantwortung für die eigene Lernentwicklung und die der Mitschüler zielt auf die Stärkung der Schülerpersönlichkeit und wirkt auf die soziale Kompetenz und die fachliche Leistung des Einzelnen.

 

Pädagogisches Konzept

In einer kooperativen Lern- und Unterrichtskultur spielt Methodenvielfalt eine große Rolle, um Lernergebnisse auf unterschiedlichen Lernwegen und mit schülergerechtem Lerntempo erreichen zu können.

Damit von einer kooperativen Kultur gesprochen werden kann, ist Teamarbeit des Lehrpersonals auf Klassen- und Jahrgangsebene und letztlich auf Schulebene die Voraussetzung. Erst durch diese Verbindlichkeit kann sich eine gelingende Unterrichtskultur entwickeln.

Das Unterrichten im 80-Minuten-Takt (im Doppelstundeprinzip) bildet die Grundlage für das kooperative Lernen. Erst durch die verlängerte Unterrichtszeit kann das Potential kooperativer Lernsituationen, die zum nachhaltigen exemplarischen Lernen führen, verstärkt genutzt werden.

Eine weitere Grundlage bilden Fortbildungen und Methodentage, welche sowohl das Kollegium als auch die Schüler in den verschiedenen Methoden und Arbeitsweisen des kooperativen Lernens gezielt trainieren.

Hierbei werden die Erkenntnisse der Regionalen Fortbildungen, über die Arbeitsgruppe „Kooperatives Lernen“, an Pädagogischen Tagen aufbereitet an das Kollegium multipliziert.

Außerdem stellt die Arbeitsgruppe in einem Informationsstand im Lehrerzimmer Beschreibungen und Unterrichtsbeispiele für die Kollegen bereit, welche regelmäßig aktualisiert und erweitert werden.

Um eine dauerhafte Implementierung im Fachunterricht zu unterstützen, sind alle Kollegen angehalten mindestens 3 Mal im Schulhalbjahr die Methoden des kooperativen Lernens anzuwenden und darüber einen Kurzbericht zu verfassen. Hierzu wurden im Klassentagebuch Methodentagebücher eingepflegt und Protokolle im Archivordner des „kooperativen Lernens“ angefertigt.

Dadurch wird ebenfalls erreicht, dass sich Kollegen informieren und austauschen, um Erfahrungen zu nutzen und Hindernisse im Vornherein einzuplanen.

Darüber hinaus stehen in der Arbeitsgruppe „kooperatives Lernen“ Kollegen für die Grundschule, Sekundarstufe I+II und die arabische Abteilung zur Verfügung, so dass auch über die Sprachbarrieren hinaus ein Austausch stattfinden kann.

Sämtliche Formulare, Konzepte und Methoden werden immer möglichst zeitnah dreisprachig angeboten, damit alle Kollegen auf einem Stand arbeiten können.

Für die Grundschule werden im Rahmen der regulären wöchentlichen AG-Stunden außerdem Methodentage angeboten, an denen die Schüler gezielt den Umgang mit den Methoden des kooperativen Lernens einüben.

Für die Schule wurde zudem ein Methodencurriculum erstellt, welches über die Jahrgänge hinweg aufeinander aufbaut. Dadurch soll eine langfristige Grundlage geschaffen werden, um nicht in jedem Jahrgang neu evaluieren zu müssen, welche Methoden die Schüler bereits beherrschen.

 Zentrale Inhalte Kooperativen Lernens

·                    Kooperative Lerngruppen basieren auf einer positiven Abhängigkeit unter den Grup-penmitgliedern, die Ziele sind so strukturiert, dass die Schüler sich um die Leistung aller Gruppenmitglieder genauso wie um die eigene kümmern müssen.

·                    Es gibt eine klare individuelle Verantwortlichkeit, was das Beherrschen des Stoffes bei den einzelnen SchülerInnen anbelangt. Jedem Schüler wird von den Mitschülern und Lehrern ein Feedback zu seinem Lernfortschritt gegeben. Der Gruppe wird ein Feedback gegeben, wie die einzelnen Mitglieder vorankommen.

·                    Die Gruppenmitglieder sind üblicherweise heterogen zusammengesetzt, was ihre Fähigkeiten und persönlichen Eigenschaften betrifft.

·                    Alle Gruppenmitglieder teilen die Verantwortung, sich zu organisieren, und es gibt keinen formellen Leiter.

·                    Die Verantwortung für das Vorwärtskommen aller wird gemeinsam getragen. Von den Gruppenmitgliedern wird erwartet, dass sie sich gegenseitig helfen und ermutigen, um zu gewährleisten, dass alle Mitglieder die gestellte Aufgabe erledigen.

·                    Die Ziele für die SchülerInnen bestehen sowohl darin, das Lernen jedes Einzelnen zu optimieren, als auch darin, gute Arbeitsbeziehungen untereinander aufrechtzuerhalten.

·                    Die sozialen Kompetenzen, die die Schüler brauchen, um zusammen zu arbeiten (wie Führung, Kommunikation, Vertrauensbildung und Konflikt-Management) werden direkt gelehrt.

·                    Der Lehrer beobachtet die Gruppen, analysiert die Probleme, die sie in der Zusammenarbeit haben und gibt jeder Gruppe ein Feedback darüber, wie gut die Zusammenarbeit funktioniert.

 Fünf Basiselemente des Kooperativen Lernens

·                    Face to Face- Interaktion: Mit unterschiedlichen Methoden (z.B. Line-Up) werden die Schüler in Kleingruppen aufgeteilt. Auf diese Weise sind sie sich innerhalb ihrer Arbeitsgruppe räumlich nahe und können so miteinander kommunizieren, dass ein kontinuierlicher Prozess gefördert wird.

·                    Persönliche Verantwortlichkeit: Jedes Gruppenmitglied wird bestärkt und verantwortlich gemacht, das beim Lernen erreichte Arbeitsergebnis zu demonstrieren. Diese Verantwortlichkeit ist Voraussetzung und Grundlage für ein produktives Team. Mit Hilfe von Rollenkarten (z.B. Sprecher, Schreiber, Vorleser …) wird die Aufgabenverteilung vorstrukturiert und der Verantwortungsbereich für den Schüler klar umrissen.

·                    Soziale Fertigkeiten: Teams funktionieren nur dann effektiv, wenn die Mitglieder ihre Team- und Sozialkompetenzen trainieren und anwenden. Für jede Gruppenarbeit werden die jeweils relevanten Sozial-Ziele von den Schülern aufgestellt, um größtmögliche Effektivität hinsichtlich Arbeitsprozess und -ergebnis zu erreichen.

·                    Bewertung / Evaluation: Um dauerhaft das Optimale aus einem Team herauszuholen, wird der Bewertung der Arbeitsprozesse große Bedeutung zugeschrieben und entsprechend Zeit eingeräumt. Die Gruppenmitglieder reflektieren und bewerten ihre gemeinsamen Anstrengungen in Form von Checklisten, um ihre kooperativen Kompetenzen und ihre Arbeitsstrategien stetig zu verbessern.

·                    Positive Abhängigkeit: Alle Gruppenmitglieder fühlen sich in der Erreichung eines Zieles miteinander verbunden. Die Gruppe insgesamt ist nur erfolgreich, wenn jeder Einzelne dazu beiträgt. Häufig steht am Ende einer erfolgreichen Zusammenarbeit eine Belohnung, z.B. Notengebung (falls nicht das Arbeitsergebnis alleine schon Belohnung darstellt), die wiederum zu neuen Erfahrungen und Prozessen motiviert.

 Struktur einer Unterrichtseinheit

Die einzelnen Aspekte einer Kooperativen Lerneinheit werden der Vorerfahrung der Klasse mit Kooperativem Lernen sensibel angepasst bzw. nach und nach eingeführt. Mit einer trainierten Klasse kann man sich die Struktur einer Kooperativen Lerneinheit wie folgt vorstellen:

Die Gruppengröße und -zusammensetzung arrangieren, gruppenbildende Maßnahmen durchführen,

den Zusammenhalt der Gruppen festigen, ein Wir-Gefühl erzeugen durch teambildende Aktivitäten.

 

·                    Festlegen und Vereinbaren der fachlichen und sozialen Ziele nach der T-Chart-Methode

·                    Arbeitsaufträge erläutern, soziale Rollen festlegen, Verständnis nachfragen

·                    Die Gruppen während der Arbeit beobachten und - wenn nötig - sensibel intervenieren (Aufgabe des Lehrers)

·                    Die Arbeitsergebnisse bewerten (wesentlich leichter, wenn man zu Beginn Kriterien, Operatoren und Standards für den Erfolg festgelegt hat)

·                    Die Interaktionsprozesse und Sozialziele unter die Lupe nehmen

·                    Evaluation des Sozialziels, des Arbeitsprozesses und des -produktes mit Hilfe einer Checkliste

 

    

Zum Seitenanfang